Ausstellung: 6.11.2014 19:00
Eröffnung: Burghart Schmidt
Ausstellungsdauer: 7.11.2014 - 31.01.2015
Elisabeth Wörndl beschäftigt sich in ihrem als Serie angelegtem Fotoprojekt Memories als erstes mit Virginia Woolf. Sie erforscht sowohl den konkreten Lebens- und Arbeitsraum von Virginia Woolf als auch die mit der woolfschen Raummetapher in Verbindung stehenden Bedeutungsebenen.
Elisabeth Wörndls Spurensuche findet im Monk’s House in Rodmell/Südengland statt, der Ort an dem Virginia Woolf die letzten Lebensjahre vor ihrem Freitod verbrachte. Elisabeth Wörndl strukturiert ihren Fotoessay in vier Kapiteln, in denen sie materielle und ideelle Raumebenen verbindet: Die fotografischen Kapitel repräsentieren jeweils reale, symbolische und imaginäre Raumebenen sowie die Leerstelle Tod und verweisen auf deren wechselseitigen Durchdringungen: Auch wenn ein Aspekt jeweils dominiert, sind die anderen Realitätsebenen sowie der Leerraum Tod präsent. Dieser Prozess der Referentialisierung reflektiert die Durchdringung ästhetischer, gesellschaftspolitischer und privater Räume und der damit in Verbindung stehenden Identitätskonstruktionen.
Elisabeth Wörndl nähert sich intuitiv, erforscht fotografisch Raumatmosphären, vergleichbar der woolfschen Stream-of-Consciousness-Erzähltechnik, mit der die Autorin Narration durch Gedankenwelten, Stimmungen und Eindrücke von Romanfiguren darstellte. Elisabeth Wörndl setzt diese atmosphärische Erzähltechnik visuell um, wendet sie an, um mit diesen Stimmungsbildern die Autorin Virginia Woolf zu fiktionalisieren.
-Textauszug Sabine Winkler