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Birgit-Katharine Seemann ist ein großartiger Kriminalroman gelungen, der insbesondere alle Kunstfreunde begeistern wird. Die Beigabe Kunst veredelt den Krimi, ein Beweis ist dieses schwergewichtige Buch aus der edition splitter wien. Man kann gar nicht anders, als nach dem berühmten Barockmaler Caravaggio, eigentlich Michelangelo Merisi, zu googeln, um tiefer einzutauchen in die Hintergründe seines Schaffens. Der Meister von Hell und Dunkel hat von dem Motiv der Witwe Judith, die bekanntlich den assyrischen General Holofernes nach einem Bankett enthauptete, mehrere Varianten gemalt. Durch einen Irrtum wurde im Katalog bei einem Bild "zerstört" eingetragen, nachdem etliche Werke nach einer Tragödie verbrannt waren, doch dieses Bild lag zuoberst und wurde gerettet. Die Bilder sind ein Vermögen wert, Machthaber gieren nach derem Besitz. Potsdam mit seinen bezaubernden Schlössern spielt eine Rolle, Geheimkammern, die Wissenschaft, Mammon Geld und Friedrich von Preußen, der von seinem Vater verroht wurde, was jener wiederum in seinem Handeln fortsetzt, sobald jemand seine Macht missachtet, und sei es nur in einem kurzen Wimpernschlag. In der Gegenwart heiratet ein Wissenschafter eine viel zu junge Frau, die wiederum (ein wenig Klischee) in ihrer Oberflächlichkeit das Geld des Ehemannes in dummer Naivität zum Fenster hinauswirft, was wiederum die Skrupellosigkeit des wissenschaftlichen Gatten an die Obefläche befördert. Ohne Geld - keine Liebe. Einzig der Täter, der Mörder, scheint eine Seele zu haben, doch auch der braucht Geld zum Leben. Ein Hundertjähriger Kunstfreund mit erstaunlicher Lebendigkeit spielt dabei auch noch eine bedeutende Rolle. Man muss schon ein bisschen aufpassen, um keine der vielen Intrigen und Tiefgründe menschlicher Schwäche zu verpssen. Diese reichhaltige Geschichte ist in vielen Faceten spannend aufgebaut, nebenbei lernt man auch noch etwas über Kunst und Geschichte.