Vorwort: Oliver Rathkolb
Coverzeichnung: Oswald Oberhuber
128 Seiten
Wien 2019
ISBN 978-3-9504404-3-0
Die Geschichte, die erzählt wird, beruht auf wahren Begebenheiten – auch wenn die handelnden Personen frei erfunden sind und der Ort der Handlung von Berlin nach Wien verlegt worden ist.
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Ende des 19. Jahrhunderts wird ein jüdischer Industrieller von einem deutschnationalen Reichsratsabgeordneten beschuldigt, dem Heer unbrauchbar gemachte Gewehr-Schlösser zu liefern. Ziel dieser hochverräterischen Sabotage sei es, die k. u. k. Armee so zu schwächen, dass von Österreich-Ungarn aus die »jüdische Weltherrschaft« errichtet werden könne.
Der Industrielle klagt. Vor Gericht erweist sich bald, dass die Vorwürfe keinerlei Substanz haben. Doch der Reichsratsabgeordnete funktioniert die Gerichtsverhandlung in eine Wahlkampfveranstaltung um, in der er unter dem Jubel seiner Anhänger ein geheimbündlerisches Komplott der Juden heraufbeschwört.
Vieles, was in diesem Gerichtsverfahren behauptet wird, hört sich erschreckend vertraut an. In Begriffen wie »Weltjudentum«, »Finanzjudentum« und Chiffren wie »Ostküste« spukt dieses Gedankengut noch immer in den Köpfen viel zu vieler Leute herum. Offenbar konnte nicht einmal der Holocaust dem Irrsinn von der »jüdischen Weltverschwörung« ein Ende bereiten.
by literadio Sendereihe aufdraht vom 20.11.2019: Otto Hans Ressler Im Gespräch mit Daniela Fürst